Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen. (Oscar Wilde)

Autor: caro

Schön und durchtrieben

Die kleinen Füchse – The Little Foxes, Schaubühne

Als Fan von Tennessee Williams und Eugene O’Neill war das noch recht neue Schaubühnenstück von Lillian Hellman ein Pflichttermin für mich. Zu begeistert war ich von der Gefühlstiefe, die ich bisher von amerikanischen Dramatikern kannte. Und dass Nina Hoss nun in der Rolle der Regina ihr Debüt an der Schaubühne gab, tat meiner Entscheidung nicht gerade einen Abbruch 😉

Und es war gut so! Nina Hoss und all ihre Schauspielkollegen um Mark Waschke und Ursina Lardi gaben eine virtuose und authentische Vorführung, die mich wirklich beeindruckt hat.

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Die große Sophie-Rois-Messe

House for sale, Volksbühne

Die Bühne ragte weit in den Zuschauerraum hinein, auf ihr Laub und ein Geräteschuppen. Die Wand zur Volksbühnen-Hinterwelt war mit rotem Lack geschmückt. Dazu drei gute Schauspielerinnen und eine großartige Sophie Rois. Mehr brauchte die heutige Premiere des neuesten René-Pollesch-Werks nicht zu ihrem Erfolg.

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Alles fit im Schritt?

Robbie Williams, „Swings both ways“, O2 World

Oh yes, Robbie! Deine Tanzschritte saßen genauso wie meine – was für eine großartige, bunte Show! Besonders im ersten Teil warst du der coole, witzige, charmante Gastgeber einer legendären Party: Ooh-bi-doo, I wanna be like you! Der Pathos im zweiten Teil sei dir gegönnt. You did it your way und brachtest Franks Song nicht zum Finale furioso. Danke dafür. I let you entertain me … and it was awesome! You are sensational!

Von echten Hühnern und Poesie.

Reise ans Ende der Nacht, Theatertreffen im Haus der Berliner Festspiele

Castorf in München bietet viel Volksbühnen-Vertrautes: natürlich die Videowand, eine Drehbühne, ausgestattet mit viel Liebe zum Detail, die viel Platz für akrobatische Einlagen der Schauspieler bietet, stilisierende Kostüme, etwas Geschrei, derbe Sprache, gute Musik und den obligatorischen Penis. Die übergeordneten Themen: Krieg und Liebe. Kleiner ging’s natürlich nicht. Die vier Stunden wollten schließlich gefüllt und das Publikum gefordert werden. Das Mittel diesmal: Fragmentierung und ein echtes Huhn. Das Stück ist wie eine Pro-Kontra-Auseinandersetzung über den Krieg aufgebaut, die in einer Art Parabel über die Liebe gipfelt.

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Wer wüsste besser als du, wie Menschenfleisch riecht?

Idomeneus, Deutsches Theater

Idomeneus in der Inszenierung von Jürgen Gosch: Allein sein Name brachte mich in Versuchung. Obwohl mich Mythen, die im antiken Griechenland spielen, nicht unbedingt hinterm Ofen hervorlocken. Das war bei diesem Stück anders. Der viel zu früh verstorbene Jürgen Gosch hat am Deutschen Theater Kultstatus erreicht, ich wollte unbedingt alles von ihm sehen, was noch gezeigt wurde.

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Ode an die Lebensfreude. Oder: Mit Pauken und Trompeten in die Bloggerwelt.

VI. Abonnement-Konzert der Berliner Staatskapelle, Philharmonie

Mein kulturelles 2014 begann heute in der Berliner Philharmonie. Endlich! Auf dem Plan stand das sechste Abonnementkonzert der Staatskapelle mit Daniel Barenboim. Als Solistin war Dorothea Röschmann dabei, die Richards Strauss‘ „Vier letzte Lieder“ interpretierte. Diese vier großartigen Mini-Opern, wie ein Freund sie einmal nannte, gehören nicht zuletzt wegen der emotionalen Verbindung zu Hermann Hesse in meinen frühen 20ern zu meinen Klassik-Favoriten und waren der Grund für meinen Ticketkauf.

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